Liebes Lexikon: Wenn ich mit den anderen Bauträgern am
Stammtisch sitze dann werden die immer so wohlgelaunt, wenn das Thema auf den
G-Punkt kommt, was ist denn darunter zu verstehen?
Lieber kleiner Baulöwe: der G-Punkt auf den Punkt gebracht ist die größte
anzunehmende nachträgliche Geschossflächenmehrung. Die ergibt sich aus der
Geschossfläche, die beim Kauf deines Grundstückes vorhanden ist und der Geschossfläche, die aus der Kombination aller hier im Lexikon
beschriebenen Maßnahmen (natürlich nicht abschließend) entstehen. Ende
September treffen sich die Baulöwen auf einer ganz großen Party in
München. Wer den größten G-Punkt vorweisen kann bekommt den goldenen
Filzbeutel.
Also G-Punkt = (Geschossfläche nachher - Geschossfläche
vorher)/Grundstücksfläche
Hier ein Beispiel:
Ein Verein verkauft Dir 10.000 m2 Grund mit einer
Geschoßfläche von 5.000 m2. Jetzt gehst Du rumjammern und erzählst allen
möglichen Leuten, dass das Projekt so gar nicht wirtschaftlich durchführbar
ist, dass so ganz ganz viele Arbeitsplätze in Dachau verloren gehen und dass
unsere Stadt so auf Wachstum verzichten muss. Dabei ist Wachstum doch so
wichtig. Dann bekommst Du deine erste Mehrung. Und weil das alles so
unübersichtlich wird, teilst Du jetzt das Grundstück in verschieden
Bauabschnitte und verhandelst und jammerst wieder rum. Und plötzlich verdoppelt
oder verdreifacht sich wie von selbst die Geschoßfläche, nehmen wir an von
5000m2 auf 12.000m2.
Das heißt (12.000 m²- 5.000 m²)/10.000m² = 0,7, damit kannst
Du schon ganz schön angeben.
Du musst aber aufpassen, lass Dir in den Kaufvertrag keine
Klauseln reinschreiben, dass der Kaufpreis mit der nachträglichen
Baurechtsmehrung entsprechend steigt. Deswegen mach solche Geschäfte nicht mit
Bauern, die sind zu schlau…
Liebes Lexikon: aber was ist diese Gesäßfläche?
Lieber kleiner Baulöwe: das heißt Geschossfläche, die Definition kannst Du auch auf wikipedia finden. Letztendlich ist sie das Maß wie dicht auf einem Grundstück gebaut werden darf.